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Die erste Erwähnung des Ortsnamens Langenowa findet sich 1185 in einer Urkunde von Markgraf Otto von Meißen. 1351 wird Johannes Rülke (markgräflicher Vogt, Bergmeister und Stadtrat von Freiberg) mit "dem halben Dorf Langenau, in dem auch die Kirche liegt", belehnt (Niederlangenau). Damit wird das bäuerliche Waldhufendorf am Oberlauf der Striegis (striguz) herrschaftliches Dorf.
1445 ist das Niedere Rittergut zum ersten Mal urkundlich belegt. 32 Jahre später heiratet der herzogliche Baumeister Arnold von Westfalen (der Erbauer der Albrechtsburg in Meißen!) Margarethe Rülke und kauft von ebengleicher Familie Vorwerk und Sitz Langenaw. Unter Arnold von Westfalen wurden Um- und Ausbauten am Gut vorgenommen. Leider verstirbt er bereits Ende 1481. Seine Frau führt das Gut als dessen Besitzerin "mit Umsicht und Geschick" weiter.
Von den Verwüstungen des 30-jährigen Krieges (1618-1648) blieb das Rittergut Niederlangenau nicht verschont. 1651-1774 war das Gut im Besitz der Familie Griebe. Unter ihnen wurde es baulich verändert, der Park vergrößert und verschönert.
1764 genehmigte der Rittergutsbesitzer Griebe den Bau des seitlich gelegenen Hammerwerkes und die Nutzung des Grundbaches zur Wasserversorgung. Der als Wasserreservoir für den Hammer benötigte Teich kam als Parkteich dem Rittergut sehr gelegen.
Ab 1774 gehörte das Rittergut der Familie Rudolph, welche "veredelte Schafzucht" betrieb und mit den Kriegsauswirkungen der "Franzosenzeit 1812 und 1813" kämpfte.
1849 wurde Julius Emil Braun Besitzer, später Otto Braun mit seiner Frau Margarethe (geborene Heine). Über die Zeit ab 1875 schrieb die Sächsische Bergzeitung 1937: "Unter dem Braunschen Besitze ist ein ständiges Aufblühen des Gutes zu verzeichnen. Es hat ausgezeichnete Felder, schöne Wiesen, prächtige Linden- und Pappelalleen, einen sehr gut gepflegten Park mit Teichen und ein prächtig renoviertes Herrenhaus."
Um 1900 gehörte zum Gut eine eigene Gärtnerei, eine Spirituosenbrennerei, eine Brauerei und eine Mälzerei. Ebenfalls wurde Pferdezucht betrieben. 1903 bis 1905 fanden Umbauten am Herrenhaus durch Architekt Richard Göpfert aus Freiberg statt. Die beiden steinernen Bären, die Wappentiere der Familie Braun, stammen aus dieser Zeit.
Vegetation und Ökologie
Die Parkanlage verfügt über einen umfangreichen historischen Baumbestand. Besonders alte Exemplare sind bei Rotbuchen, Bergahornen und Stieleichen zu finden. Gehölzgruppen, Solitärs und dichtere mit Sträuchern unterpflanzte Partien wechseln sich ab. Es wurden Laub- und Nadelbäume mit unterschiedlichem Habitus gemischt, auch Hängeformen der Buche und Ulme verwendet und zahlreiche Farbkontraste, wie rotlaubige Laubbäume und helle Lärchen zu dunklen Nadelbäumen eingesetzt (zum Beispiel Weymouthkiefern, Scheinzypressen und Eiben).
Typisch für landschaftliche Anlagen war der hausnahe mit Schmuckbeeten angelegte Pleasureground: hier als ein gestalteter attraktiver Bereich zwischen Herrenhaus, Gartenhaus und Teichufer angelegt. Historische Fotos zeigen die charakteristische Pflanzenverwendung des 19. Jahrhunderts. In der Parkanlage waren neben zahlreichen Exoten (zum Beispiel Tulpen- oder Kuchenbaum), Strauchpflanzungen mit großblütigen Rhododendren, Haselnuss und Weißdornen sowie Farnpflanzungen vorhanden. Auf der Terrasse an der Freitreppe und am Pavillon befanden sich Pflanzkübel mit exotischen Gewächsen, am Haus Kletterpflanzen.